Erfolgreich durch Herzensbegegnungen

Wenn ich in meiner Praxis Menschen und Tiere begrüsse, mache ich dies nicht nur formal sondern auch mit meinem Herzen. Es gibt verschiedene Arten Menschen zu begegnen und es gibt verschiedene Level von Verbindungen.

Jeder von uns besitzt die Freiheit zu wählen, wie wir anderen Menschen näher kommen möchten. Um frei wählen zu können, müssen wir allerdings wissen, was möglich ist und die eine oder andere „Art“ kennen lernen und üben umzusetzen.

Zu Beginn stehen aber immer wir selber. Denn ohne dass wir uns selber nahe kommen, ohne dass wir uns selber fühlen, spüren und „WAHRnehmen“ werden wir unser Gegenüber nicht als das sehen können, was er wirklich ist. Ohne uns selber zu kennen, ist es nicht möglich, den anderen wirklich zu sehen.

Auch im Berufsalltag gehört das Wahrnehmen und das Schaffen von Verbindungen zu anderen Menschen dazu.

In einer Welt von Schnelllebigkeit, Anonymität und Leistungszwang sowie dem Druck so schnell wie möglich Resultate zu erzielen, sind wir als Mensch gefordert den Überblick, die Weitsicht sowie die Ziele im Blick zu haben. Nur allzu oft verlieren wir dabei das Wichtigste aus den Augen, nämlich uns selber, unser Herz und das Herz derer um uns herum.

Gerade bei Verhandlungen im Berufsalltag kann aber die Herzverbindung zu unserem Gegenüber genau der ausschlaggebende Grund für das Gelingen sein.

Was genau ist aber eigentlich eine Verhandlung?

Laut Wikipedia ist eine Verhandlung eine Gesprächsform über einen kontroversen Sachverhalt, die durch gegensätzliche Interessen der Parteien gekennzeichnet ist und einen Interessenausgleich zum Ziel hat.

Demzufolge verhandeln wir tagtäglich immer und überall. Verhandlungen führen wir im Privatleben mit unseren Kindern, ja sogar mit unseren Haustieren, wenn es zum Beispiel darum geht ein gutes Benehmen zu belohnen. Eine Verhandlung kann das Diskutieren  von Erziehungsfragen mit dem Ehemann am Abend auf dem Sofa oder das Organisieren eines Geburtstagsessen mit der Schwiegermutter sein. Aber auch der Verkauf eines Produktes, eine Vertragsverhandlung sowie Absprachen über künftiges Handeln im Unternehmen gehört dazu. Eine Verhandlung hat immer eine Entscheidung zur Folge, was den Unterschied zu einer Diskussion macht.

Wir verhandeln tagtäglich, es gehört zum Leben, ohne das wir uns dessen oftmals bewusst sind.

„Eine erfolgreiche Verhandlung ist die perfektionierte Kommunikation auf jeder Ebene der menschlichen Bedürfnisse. „

In meiner Praxis verhandle ich mit meinen Patientenbesitzern beispielsweise häufig über die Umsetzung eines Therapieplans. Nur wenn wir zusammen zu einer Entscheidung kommen, die für beide Seiten Sinn macht, werden wir auch in Zukunft auf einer Vertrauensbasis zusammenarbeiten können. Und genau hier ist der springende Punkt.

Vertrauen ist immens wichtig bei einer Verhandlung. Nur wenn wir Menschen uns in Respekt und auf einer Ebene des „Erkennens“ begegnen, wird eine Zusammenarbeit gelingen. Hierzu benötigt es Gefühl und viel Empathie. Hierzu müssen wir unser Ego zurückstellen um den anderen zu „Sehen“. Hier ist wichtig die Bedürfnisse unseres Gegenübers zu erkennen und zu befriedigen.

Schlussendlich geht es immer darum einen gemeinsamen Nenner, eine Möglichkeit zu finden um beide Parteien auf eine Ebene zu bringen. Ich spreche bewusst nicht über einen Kompromiss, denn meiner Meinung nach „verlieren“ bei Kompromissen oftmals beide Parteien.

Wenn wir an Verhandlungen denken, steht oft die Sache im Vordergrund. Eigentlich geht es aber immer um die Person, die die Verhandlung führt. Schauen wir uns von der Seite aus an, sieht es ganz anders aus.

Halte Dir mal Deine letzte Verhandlung vor Augen. Wie lief sie? Auf was hast Du Dich in der Verhandlung oder nennen wir es mal Gespräch konzentriert. Was war Dir wichtig und wie hast Du das Ziel verfolgt?

Unser Fokus liegt meistens auf dem Ziel, das wir erreichen wollen. Häufig setzen wir uns ganz klare Grenzen, was wir in welcher Zeit erreichen wollen.

Was wir uns aber immer bewusst sein sollten, ist die Tatsache, dass wir mit einem Menschen sprechen. Dieser Mensch hat seine Geschichte, seine Emotionen, die aus seiner Geschichte hervorgehen, seine Gefühle und seine Bedürfnisse.

In der Kommunikation und erst recht in einer Verhandlung muss der Fokus vor allem auf den Mensch gerichtet sein.  Wir leben häufig im „Ego-„, im „Ich-Modus“.

Wenn ich mich in den Vordergrund stelle, sehe ich Dich nicht.

Jeder Mensch hat Bedürfnisse. Es gilt diese zu entdecken und zu befriedigen. Hierbei hilft uns unser Herz. Wir können uns dazu jeden von uns als Buch vorstellen. In jedem dieser Bücher steht eine Geschichte, die teilweise mit der eines anderen Buches übereinstimmt, aber auch neue Kapitel besitzt. Einige Bücher sind sich ähnlicher als andere. Wir neigen dazu, unser Buch als das einzig Richtige, als die Wahrheit anzusehen. Der Trick ist nun, uns  vor einer Begegnung  bewusst zu machen, dass jedes Buch seine Berechtigung und seine Wahrheit hat. Wir sind alles Bücher einer grossen Bibliothek, die erst zusammen ein riesiges Wissen und ein grosser Schatz beinhaltet. Unsere Intention vor jeder Begegnung sollte sein sich zu sagen: „Ich bin ok und Du bist ok.“ Sich bewusst zu sein, dass beide Seiten genau die gleiche Berechtigung haben so zu sein, wie sie sind. Dies ist die Voraussetzung für eine Gespräch und schlussendlich eine Verhandlung mit Herz.

Ich kann mit dem Zurückstellen meines Egos und dem totalen Öffnen meines Herzens, Gefühls und meiner Intuition dem Anderen auf einer Ebene begegnen, auf der ihm vielleicht noch nie jemand begegnet ist. Dies ist der Schlüssel, um eine Verbindung zu schaffen, um Vertrauen zu schaffen und um die Verhandlung auch im Berufsleben nicht mehr als solche zu sehen. Sondern um jeder Begegnung als Abenteuer und als wertvolle Erfahrungserweiterung zu begegnen.

Hier schliesst sich der Kreis. Denn an diesem Punkt stehen wir wieder am Anfang, nämlich bei uns selbst.

„Ich bin ok“ ist ein Gefühl! Ich fühle mich wertvoll, ich schätze mich, ich bin genug. Ich lebe mein Innerstes, ich lebe mein Gefühl und mein Herz.  Erst wenn ich mir dies wahrhaftig erlaube zu tun, kann ich dies auch jemand anderem zugestehen.

Durch unsere gesellschaftlichen Strukturen und unsere aufgesetzten „Man soll/macht/tut“-Verhaltensmuster ist es oft schwierig zu erkennen, was wir wirklich fühlen und dieses Gefühl dann auch nach aussen zu leben. Der Durchschnitt war und ist noch bei vielen von uns das Mass aller Dinge.

Nun gilt es aus dem Schatten hervorzutreten. Es gilt wieder aufzuleuchten als das, was wir wirklich sind.  Wir sind liebende, fühlende, wunderbare, einzigartige Wesen, die nur zusammen Grossartiges erreichen können. Das dürfen wir wieder lernen zu leben und auch zu zeigen, damit auch unsere Mitmenschen und Kunden sich öffnen können.

Der Weg in unser Gefühl zurück ist der Weg zueinander!

Die Begegnung mit dem Herz ist der Weg ins Vertrauen, hin zu Frieden und auch in einen erfolgreichen Berufsalltag.

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