Der Lebensfluss – unser Richtungsweiser

Ich stehe im Fluss und werfe ein Stein nach dem anderen ins Wasser. Einige landen direkt auf dem Boden und finden ihren Platz. Andere rollen ein wenig weiter, werden hin und her geworfen und landen dann. Nochmal andere werden von der Strömung mitgerissen und in den See oder ins Meer geschwemmt wo auch sie irgendwann kurzfristig oder längerfristig ihren Platz finden.

Der Fluss, das Wasser steht stellvertretend für unser Leben. Den Lebensfluss können wir nicht aufhalten. Das Leben fliesst in die Richtung für die es vorgesehen ist und so schnell wie dies für unsere Seele unser Leben vorbestimmt ist. Wir können in die gleiche Richtung mitfliessen oder versuchen in die umgekehrte Richtung zu laufen. Wenn das was wir tun schwer ist und wir das Gefühl haben, wir kommen nie zum Ziel, dann ist es möglicherweise nicht die Richtung welche für uns vorgesehen wäre.

Auch Krankheiten spiegeln uns häufig die falsche Richtung. Unser Körper ist ein Teil dieses Lebensflusses. Er ist pure Energie und Schwingung und diese Energie muss fliessen können.

Stelle Dir mal vor, Du wirfst einen neuen Stein in Deinen Lebensfluss wie zum Beispiel eine Beziehung, eine Heirat oder Du nimmst ein Jobangebot an oder Du ziehst um in eine neue Ortschaft. Wenn wir einen Stein ins fliessende Wasser werfen, benötigt er einen Moment bis er abgesunken und irgendwo zur Ruhe gekommen ist. Wenn er dann zur Ruhe kam, kann ihn trotzdem ein Sturm wieder aufwirbeln und er wird ein Stück weiter verschoben oder sogar weiter getragen. Er wird aber immer weiter kommen, weil er im Fluss in Richtung der Strömung bleibt. Stelle Dir mal vor, Du wirfst diesen Stein nun entgegen der Richtung in welche das Wasser fliesst. Der Stein wird sehr schnell wieder in die Fliessrichtung des Wassers bewegt werden.

Genau das ist unser Leben. Es geht nicht darum keinen Sturm im Leben zu erleben. Es geht nicht darum nie krank zu sein oder nie Trauer, Wut, Empörung oder Angst zu empfinden. Es geht nicht darum nie eine Krise zu durchleben. Es geht darum, trotzdem immer wieder zur Ruhe zu kommen und trotz all den Stürmen und Strudeln immer vorwärts zu fliessen, auch wenn es manchmal nur ein kleines Stück ist.

Es ist wichtig unsere Muster zu erkennen, damit wir sie ändern können. Schreibe Dir mal alle die Dinge auf die „schief“ gelaufen sind oder einfach Deiner Meinung nach schief gelaufen sind. Und dann schreibe Dir mal Deine Krankengeschichte auf. Gibt es da einen Zusammenhang?

Ich bekam auch schon die Frage: Cayra, wenn ich doch merke dass es der falsche Weg ist, wie finde ich denn den Richtigen?“

Darauf gibt es nicht die eine Antwort. Da Du so einzigartig bist und es unzählige Möglichkeiten gibt, gibt es auch unzählige Möglichkeiten den Weg des Fliessens zu gehen.

Finden wirst Du Deinen Weg wenn Du:

Nicht aufhörst zu fragen.

Frage Dich selber tagtäglich, was fühle ich dabei, wenn ich in dieser Wohnung aufwache. Mit meinem Partner spreche, zur Arbeit fahre, mit meiner Freundin telefoniere…. Denn so lernst Du einfach mal reflektierter Deine Gefühl überhaupt wahrzunehmen. Denn häufig wissen wir gar nicht mehr das wir fühlen. Wir sind darauf getrimmt zu unterdrücken.

Beginnst die Gefühle auszudrücken.

Es reicht nicht, wenn wir die Gefühle einfach so überdenken. Schreibe sie jeden Tag auf. Und mit der Zeit fängst Du an sie mitzuteilen. Spreche mit deinem Partner, Deiner Mutter, Deiner Tochter oder Deiner Freundin. Teile Dich mit. Dieses Mitteilen muss nicht anschuldigend sein. Du könntest einfach mal sagen, ich fühle mich gerade müde oder Du sagst ich bin gerade unzufrieden mit dem Lauf der Dinge, aber ich werde daran arbeiten. Es geht nicht darum jemandem die Verantwortung abzugeben, aber Dir selber noch klarer zu machen wo Du gerade stehst.

Dich daran erinnerst, wann Du Dich so richtig im Fluss befunden hast.

Wie hast Du Dich dabei gefühlt. Was hat Dir daran so Spass gemacht. Was ging diesem Weg voran? Spüre hinein wie Du Dich gefühlt hast und versuche dieses Gefühl wieder hoch zu holen und nochmal zu fühlen. Und nun frage Dich was hindert mich daran, wieder in diesen Fluss einzusteigen.

Es geht immer um die 3 Schritte:

Bewusstsein – Ausdruck – Ändern

Erkennen – Akzeptieren – Tun

Wahrheit – Integration – Transformation

Ich sehe keinen Sinn darin immer wieder Altes, Schmerzhaftes hervor zu holen und ständig in Wunden rum zu stochern. Aber wir dürfen Muster und ihre Auslöser erkennen um sie dann gehen lassen zu können.

Wenn ich mir jeden Morgen beim Aufstehen einen Fluss vorstelle der mich einfach mitträgt und mich mit warmem weichem Wasser umhüllt, dann ist es gar nicht mehr schwer mein Leben auch im Fluss zu leben. Denn die Natur ist unsere Kraft und sie ist allgegenwärtig. Wir dürfen einfach daraus schöpfen.

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